Bastet:
ägyptische Katzenstatue
Zula, die erste Darstellung einer Abessinierkatze
- Description – First abyssinian cat Zula, Zula, die erste bekannte Abessinierkatze
- Source – first published in: Dr. W. Gordon Stables: Cats, Their Points and Characteristics and Curiosities of Cat Life veröffentlicht 1874
Eine der ersten Abessinierkatzen, die in historischen Dokumenten zu finden ist, war eine wunderschöne Katzendame namens Zula. In einem Buch von Dr. William Gordon Stables mit dem Titel „Cats, Their Points and Characteristics and Curiosities of Cat Life 1874“ (auf deutsch: „Katzen, ihre Merkmale und Charakteristiken und die Kuriositäten eines Katzenlebens 1874“) wurde eine Zeichnung von ihr veröffentlicht. Dr. William Stables war Schotte und schrieb eine große Anzahl von Büchern. Er war kein Spezialist für Katzen. Dennoch war er begeistert von diesen anmutigen Tieren und sammelte alle möglichen Informationen über sie, die er dann veröffentlichte.
In seinem Buch „Cats“ schrieb er folgendes über Zula: „Zula ist eine sehr schöne Kreatur mit einem wunderbar weichen und seidigen Fell, das eine eigentümliche rötlich-braune Farbe hat.“
Auf dem Bild fällt auf, dass die Statur der Katze Zula sich von der heutigen Abessinierkatze unterscheidet. Die heutige Abessinierkatze ist schlanker und athletischer als die auf dem Bild abgebildete Katze. Diese wirkt ein wenig gedrungener. Ob diese Tatsache den Zeichenkünsten des Künstlers zuzuschreiben ist, oder ob die Rasse sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat, ist nicht ausreichend belegt.
Die frühen Darstellungen von Abessinierkatzen mit einem etwas gedrungenen Körperbau unterscheiden sich von den alten ägyptischen Zeichnungen, auf denen der athletische Körperbau der abgebildeten Katzen auffällig ist. Diese Tatsache widerlegt noch einmal mehr die Theorie, dass Abessinierkatzen bereits im alten Ägypten das Leben der Menschen begleiteten.
Fest steht jedoch, dass die Abessinierkatze Zula besonderen Ruhm erlangte, weil sie nicht nur eine der ersten Vertreterinnen ihrer Rasse war, sondern auch, weil sie als die schönste Abessinierkatze ihrer Zeit galt.
Die wahre Herkunft der Abessinierkatze
Über die Herkunft der Abessinierkatzen, eine der ältesten Rassekatzen der Welt, ranken sich viele Gerüchte und Theorien.
Göttliche Katze?
Die Herkunft der Abessinier Katzen ist seit jeher sagenumwoben. Theorien besagen, dass diese Katzen die direkten Nachfahren der im Pharaonischen Ägypten lebenden Katzen sind. Diese Katzen galten als göttlich und wurden verehrt. Auf vielen künstlerischen Darstellungen aus dieser Zeit sind sie zu sehen, was ihren hohen Stellenwert deutlich macht.
Woher diese Theorie stammt wird schnell deutlich, wenn man sich historische Zeichnungen und Skulpturen aus dem alten Ägypten anschaut. Die hier dargestellten Katzen ähneln sehr den heutigen Abessinierkatzen. Ihr schlanker und eleganter Körperbau, sowie ihre Fellfärbung deuten darauf hin. Auch die ovale Kopfform und die auseinanderliegenden Ohren weisen Ähnlichkeiten zu Abessinierkatzen auf.
Heute weiß man, dass diese Theorie wohl eher eine Legende ist und nicht belegt werden kann. Jedoch zeigt sie gut, welche anmutige Aura diese elegante Katzenrasse verströmt.
Andere Theorien besagen, dass die Abessinier Katze aus Abessinien stammt. Diese Vermutung liegt nahe, wenn man bedenkt, dass Abessinien früher einmal eine eigenständige Nation. Das Kaiserreich Abessinien war eine frühere Monarchie in Ostafrika und galt zu seiner Zeit bis zu seiner Abschaffung im Jahr 1974 als der älteste Staat der Welt. Abessinien widersetzte sich als einzige Nation Afrikas der Kolonialisierung im 19. Jahrhundert. Heute befinden sich die Staaten Äthiopien und Eritrea auf dem Gebiet, auf dem sich früher Abessinien befand.
Wahrer Ursprung: Südostasien
Doch auch diese These konnte nicht bewiesen werden. Experten sind sich heutzutage einig, dass die Vorfahren der Abessinier Katze ursprünglich aus den Dschungeln Südostasiens stammen.
Grund für diese Vermutung ist eine spezielle Mutation eines Gens der Abessinierkatze. Diese spezielle Genmutation findet sich sonst nur bei Katzen an der Küste des indischen Ozeans. Dank einer Genanalyse konnte die wahre Herkunft der Katze ermittelt werden. Diese spezielle Genmutation – das Tabby Gen – ist auch für die spezielle Fellfärbung verantwortlich. Das Fell der Abessinierkatze ist die der einer Wildkatze sehr ähnlich ist. Ihr besonderes Markenzeichen, das getickte Fell ist die durch diese Genmutation verursacht worden.
So hat jedes einzelne Haar der Abessinierkatzen eine zwei- bis vierfache Bänderung. Das bedeutet, dass jedes Haar mindestens zwei verschiedene, maximal vier verschiedene Farben hat. Dadurch wirkt das Fell der Rassekatze besonders dicht und glänzend, es erinnert an das Fell von Wildhasen. Diesen sogenannten Agouti-Effekt nennt man auch Ticking.
Die Abessinierkatze in Europa
Schnell erfreute sich die Abessinierkatze auch in Europa großer Beliebtheit.
Erste Erwähnungen der Abessinierkatze reichen zurück bis ins Jahr 1874. Hier wird die Abessinier in einem Katzenbuch erwähnt. In diesem Buch ist ebenso ein Bild beigefügt, so dass sich die typischen Merkmale der Abessinierkatze erkennen lassen. Wahrscheinlich ist die Katze in Folge des Krieges der Briten in Abessinien mit nach Europa gebracht worden. Aufgrund ihrer Schönheit und Anmut galt sie als ideales Geschenk für daheim gebliebene Ehefrauen oder Geliebte.
Zunächst wurde sie dementsprechend nur in England gezüchtet. Dort wurden sie auch als asiatische Katzen bezeichnet. Der Name Abessinierkatze wurde anfangs noch nicht verwendet.
Bereits im Jahr 1882 wurde die Rasse „Abessinierkatze“ offiziell anerkannt, die offizielle Definition der Rassestandards folgte 1889. Abessinierkatzen waren zu dieser Zeit in Europa als Zier- und Begleittiere sehr beliebt.
Von England aus fand die Abessinierkatze auch ihren Weg nach Nordamerika, wo sie mit offenen Armen empfangen wurde. In Amerika wurde sie im Jahr 1909 anerkannt und die erste Abessinierkatze wurde in Boston, Massachusetts gezeigt.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging die Popularität dieser eleganten Katze jedoch wieder etwas zurück. Der Hauptgrund dafür war wahrscheinlich die zunehmende Beliebtheit anderer Katzenrassen, wie z.B. der Siamkatze.
Die Abessinierkatze ist eine sehr schöne und elegante Rasse, die in den letzten Jahren wieder an Popularität gewonnen hat. Dank ihrer besonderen Eigenschaften ist sie heute eine sehr beliebte Rasse. Heutzutage ist bekannt, woher sie ursprünglich stammt, aber die genaue Geschichte ist immer noch etwas geheimnisumwittert. Auch wenn der Mythos, dass sie bereits im alten Ägypten an der Seite ihrer Frauchen und Herrchen gelebt hat, mittlerweile widerlegt ist. Nichtsdestotrotz begleitet die Abessinierkatze die Menschen schon seit vielen Jahrhunderten und wird dies sicherlich auch in Zukunft tun.
Die Abessinier Katze ist eine der ältesten gezüchteten Katzenrassen der Welt.
Rassestandards und Züchtung
1882 wurde die Abessinierkatze in England offiziell als Katzenrasse anerkannt. Bereits 1889 wurden erste verbindliche Zuchtstandards veröffentlicht, 1896 die ersten Abessinierkatzen im Zuchtbuch des British National Cat Club registriert. 1907 gelangte das erste Abessinierkatzenpaar in die USA. Durch dortige systematische Zucht (vor allem ab circa 1930) kam es in Folge zu einer parallelen Entwicklung der Abessinierkatzen in den USA und in Europa, hier vor allem in England. 1911 erfolgte durch die Cat Fanciers Association (C. F. A.) die endgültige Anerkennung der Abessinierkatzen in den USA. 1933 wurden schließlich die ersten Abessinierkatzen offiziell auch in Deutschland registriert.
Heute gibt es bei den großen nationalen und internationalen Dachverbänden der Rassekatzenzuchtverbände leicht unterschiedliche Versionen des Rassestandards. Für Europa ist hier vor allem die F. I. Fe (Fédération Internationale Féline) als größte Dachorganisation zu nennen. In den USA zählen die C. F. A. (Cat Fanciers’ Association) und T. I. C. A. (The International Cat Association) zu den größeren Dachverbänden.
Rassestandard Abessinierkatzen am Beispiel der Fédération Internationale Féline (Category III – shorthair & somali) | ||
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Körperteil | Merkmal | Beschreibung |
Kopf | Form | Keilförmig mit ausgewogenen Proportionen, oben weit, mit sanft und anmutig geformten Konturen |
Nase | Nase von mittlerer Länge, im Profil ist der Nasenrücken sanft geschwungen ohne Stop oder geradem Nasenrücken | |
Kinn | Fest und gut entwickelt, rundlich | |
Schnauze | Nicht deutlich zugespitzt. Eine flache Einbuchtung, welche die Schnauze formt, ist erwünscht. Ein Pinch zählt als Fehler. | |
Ohren | Form | Relativ groß und breit am Ansatz, an den Spitzen leicht abgerundet. Eine Zeichnung („Wildmarke“) ist ebenso erwünscht wie Haarbüschel an den Ohrspitzen |
Lage | Deutlich auseinanderstehend, aufmerksam aufgerichtet | |
Augen | Form | Groß, mandelförmig und deutlich auseinanderstehend |
Farbe | Glänzend und ausdrucksvoll, bernsteinfarben, grün oder gelb, von reiner, kräftiger Farbe. Umrandet mit der gleichen Grundfarbe des Tickings. | |
Hals | Form | Anmutig |
Schwanz | Form | Ziemlich lang und spitz auslaufend, breit am Ansatz |
Körper | Körperbau | Von mittlerer Länge und Kompaktheit, kräftig, geschmeidig und muskulös. Insgesamt athletischer Körperbau. |
Fell | Struktur | Kurz, fein, weich und geschlossen, eng anliegend. |
Farbe | 2 oder 3 Farbbänder an jedem Haar, mit dunklen Spitzen als Standard. | |
Abzeichen | Weiße Abzeichen werden am Kinn und direkt an der Nase toleriert. |
Fehler
Als Fehler gelten bei den Abessinierkatzen unter anderem zu viele Abzeichen im Gesichtsbereich, zu kleine oder zu spitze Ohren und eine zu runde Augenform. Ebenso unerwünscht ist im Kopfbereich ein Pinch, eine Einbuchtung des Wangenbereichs oberhalb des Schnurrhaarkissens. Ringzeichnungen am Schwanz sind ebenso unerwünscht wie so genannte Geisterzeichnungen oder andere Fellzeichnungen am Körper oder den Beinen.
Weitere Fehler sind beispielsweise eine zu runde Kopfform, Geisterzeichnungen an allen vier Beinen oder ein zu dünner, peitschenförmiger Schwanz. Geschlossene Halsringe (nicht unterbrochene dunkelfarbige Ringe am Hals), Markierungen an Brust und Bauch oder fehlendes bzw. ungenügend ausgeprägtes Ticking der Haare sind weitere Beispiele für Fehler des Felles. Abessinierkatzen, welche die genannten Fehler aufweisen, haben bei einer Rassekatzenausstellung keine Aussicht auf Titelauszeichnungen wie beispielsweise Champion oder Internationaler Champion.
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Züchtung
In den meisten Rassekatzenzuchtvereinen dürfen Abessinierkatzen ab einem Alter von 12 Monaten, teilweise sogar erst ab 14 Monate gedeckt werden. Die Wurfgröße liegt bei einem bis vier Kätzchen, statistisch am häufigsten kommen allerdings zwei Kätzchen pro Wurf vor. Dies führt auch zu der, im Vergleich zu den eher bekannteren Katzenrassen wie beispielsweise den Siamkatzen (vier bis sechs Kätzchen pro Wurf), relativ geringen Verbreitung der Abessinierkatzen.
Abessinierkatzen dürfen nur untereinander gekreuzt werden. Fremde Katzenrassen sind nicht als Kreuzungspartner zugelassen. In der Zucht der Somalikatzen ist der einzige erlaubte Kreuzungspartner die Abessinierkatze. Die daraus entstehenden Katzen sind so genannte „Abessinier-Variant“, heterozygote Abessinier-Katzen mit dem rezessiv vorhandenen Gen für Langhaarigkeit. Abessinier-Variant-Kätzchen werden derzeit von den meisten Somali-Katzenzüchtern nur für die Zucht von Somali-Katzen eingesetzt, da in der Abessinierkatzenzucht keine Erbanlagen für Langhaarigkeit erwünscht sind.
Bei Kreuzungen innerhalb der Abessinierkatzenrasse müssen, wie bei einigen anderen Katzenrassen auch, unbedingt die Blutgruppen der Zuchttiere beachtet werden, da es sonst zu Todesfällen bei den Nachkommen kommen kann. Bei Abessinierkatzen kommen drei Blutgruppen vor: A (knapp 95 %), B und AB (jeweils < 3 %, zu den statistischen Angaben siehe[3]). Bei bestimmten Blutgruppenkombinationen wie vor allem Blutgruppe B × A (A/A, reinerbig-homozygot) kommt es bei der gesamten Nachkommenschaft zur so genannten Felinen Neonatalen Isoerythrolyse (FNI, „Fading kitten syndrome“ oder „Kittensterblichkeit“) und zum Tod der Tiere.
Offiziell züchten können nur Mitglieder eines anerkannten Rassekatzenzuchtvereins, der wiederum einem der größeren Dachverbände angeschlossen sein kann. Dort meldet man seinen Zwingernamen (Zuchtname, engl.: cattery) an. Dies ist ein einmalig vergebener und registrierter Zuchtname, z. B. von Abydos-Menes. Sowohl Zwingername wie auch die daraus abgeleiteten Namen der einzelnen Katzen, die aus der Zucht in diesem Zwinger hervorgehen, sucht der Züchter alleinverantwortlich aus. Der eigene Verein stellt dem Abessinierkatzenzüchter die Zuchtstammbäume (engl.: Pedigree) für die Tiere seines Zwingers aus. Damit ist auch die Ausstellung und Prämierung der Katzen in nationalen und internationalen Rassekatzenausstellungen möglich.
Farben
Auch bei den Abessinierkatzen werden die Farben in den Haaren, der Haut oder den Augen durch die Anwesenheit von Melanin, vor allem in den jeweiligen Haarschäften, verursacht. Durch die Variabilität der Melaninstruktur in Form, Größe oder Anordnung kommt es dabei zu einer Variabilität der Farben. Von den beiden Melanintypen Eumelanin (starke Lichtabsorption, dunkle Pigmentierung) und Phäomelanin (schwache Lichtabsorption, Pigmentierung im rot-orangefarbenen und gelben Bereich) werden bei den Abessinierkatzen nur Farben, welche auf Eumelanin basieren, akzeptiert. Bei diesem Melanintyp kommen auch die meisten Farbvariationen vor.[4] Dies führte bei der Zuchtgeschichte der Abessinierkatzen zu der Herausbildung von vier, auf Eumelanin basierenden, Grundfarben:
- Wildfarben (ruddy, usual, tawny, lièvre)
- Blau (blue)
- Sorrel (cinnamon, red)
- Fawn (beige-fawn)
Beschreibung des Genotyps einer homozygot wildfarbenen Abessinierkatze: AABBDDTaLL
AA = Agouti-Effekt, Basisfarbe und Ticking (bei allen Abessinierkatzen vorhanden)
BB = schwarze Pigmentierung
DD = intensive („dichte“) Pigmentierung
Ta = „Abessinier-Tabby“, dunkles Zeichnungsmuster auf Agouti-Fellgrund. In dieser genetischen Form reduzierte Musterung. Nur im Gesicht und am Kopf auftretend, idealerweise nicht am restlichen Körper. Dominant gegenüber anderen Tabby-Allelen.
LL = Homozygot kurzhaarigAllgemein anerkannte Farben
Bei der Anerkennung einiger der auf Schwarz basierenden Farbvarianten (Chocolate, Lilac) gibt es bei den bereits erwähnten Dachorganisationen eine unterschiedliche Akzeptanz. Alle Verbände erkennen aber die vier Hauptfarben (wildfarben, sorrel, blau und beige-fawn) an und – außer der CFA – auch deren Silbervarianten.Wildfarben (ruddy, usual, tawny, lièvre)
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- Segena’s Muezza Mia
- Körperfarbe: warmes rötliches Braun mit schwarzem Ticking
- Grundfarbe: dunkles Apricot bis Orange
- Ohrspitzen: schwarz
- Schwanzspitze: schwarz
- Farbe der Pfotenballen: schwarz oder dunkelbraun
- Nasenspiegel: ziegelrot mit schwarzer Umrandung.
Ursprüngliche Farbe der Abessinierkatzen. Alle anderen Farben und Farbvariationen sind aus Mutationen dieser Farbe hervorgegangen.
- Körperfarbe: warmes Blaugrau mit dunklem stahlblau-grauem Ticking
- Grundfarbe: hell, Fawn (Beige)/Creme
- Ohrspitzen: dunkel Stahlblau-grau
- Schwanzspitze: dunkel Stahlblau-grau
- Farbe der Pfotenballen: altrosa/blaugrau
- Nasenspiegel: altrosa mit dunkler stahlblau-grauer Umrandung
Blau ist die verdünnte Form von Wildfarben und das Ergebnis einer Mutation des Gens, welches für die intensive Färbung (engl.: „Dense coloration“) zuständig ist. Mit der Farbbezeichnung ist weniger die Farbe Blau im engeren Sinn gemeint, sondern eher verschieden intensive Schattierungen in den Farbtönen Blau-Grau.
- Segena’s Lady Gaga
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- Körperfarbe: leuchtend warmes Kupferrot mit schokoladenbraunem Ticking
- Grundfarbe: dunkles Apricot
- Ohrspitzen: rotbraun
- Schwanzspitze: rotbraun
- Farbe der Pfotenballen: rosa
- Nasenspiegel: hellrot mit rot-brauner Umrandung
Die Farbe Sorrel ist nicht zu verwechseln mit der genetisch bedingten Farbe Rot. Wie bei der nicht allgemein anerkannten Farbe Chocolate entstand Sorrel durch Mutationen des Gens für die Farbe Schwarz (hier entsprechend Wildfarben), wobei sie sich rezessiv im Verhältnis zu Schwarz und Chocolate vererbt.
Fawn (beige-fawn)
- Körperfarbe: stumpfes mattes Beige mit dunklem warmem Cremefarbenen Ticking
- Grundfarbe: helles Creme
- Ohrspitzen: dunkles warmes Creme
- Schwanzspitze: dunkles warmes Creme
- Farbe der Pfotenballen: rosa
- Nasenspiegel: rosa mit altrosa Umrandung
Fawn ist die verdünnte Form von Sorrel und entstand auf die gleiche Weise wie die Farbe Blau.
Silbervarianten
Alle oben genannten Farbschläge existieren auch als Silbervariante. Dort ist die Grundfarbe sowie das Unterhaar ein reines Silberweiß. Die Tickingfarbe wie auch die Farbe der Pfotenballen und des Nasenspiegels entspricht den oben genannten Farben. Die Silbervariante der Farbe Wildfarben wird dabei abweichend als „Schwarzsilber“ (blacksilver) bezeichnet, während bei allen anderen Farben jeweils die Bezeichnung silber an den Farbnamen angehängt wird (sorrelsilber oder Sorrel Silber).
Nicht allgemein anerkannte Farben
Bei der Fédération Internationale Féline (FIFé) sind die Farbschläge Chocolate und Lilac bisher noch nicht anerkannt, während dies beispielsweise bei dem Governing Council of the Cat Fancy (GCCF), der World Cat Federation (WCF) und kleineren Vereinigungen bereits der Fall ist. Die Farbe Chocolate geht, ebenso wie Sorrel, auf Mutationen des Gens für die Farbe Schwarz zurück, bei denen man annimmt, dass dadurch die Anzahl der Eumelaninpigmente in den Haarschäften reduziert sowie ihre Form verändert wurde. Lilac ist die verdünnte Form der Farbe Chocolate und das Ergebnis einer Mutation des Gens, welches für die intensive Färbung zuständig ist.
Chocolate (chestnut)
- Körperfarbe: Warmes Apricot mit schokoladenbraunem Ticking
- Grundfarbe: Kräftiges Apricot
- Ohrspitzen: Schokoladenbraun
- Schwanzspitze: Schokoladenbraun
- Farbe der Pfotenballen: Zimtfarben
- Nasenspiegel: Altrosa mit schokoladenfarbener Umrandung
Lilac
- Körperfarbe: Warmer Beigeton mit lavendelfarbenem Ticking
- Grundfarbe: Warmer Cremeton
- Ohrspitzen: Bräunlich mit Blautönen
- Schwanzspitze: Bräunlich mit Blautönen
- Farbe der Pfotenballen: Altrosa bis lavendelfarben mit leicht hellblauer Färbung
- Nasenspiegel: Altrosa mit leicht hellblauer Färbung und lavendelfarbener Umrandung
Krankheiten
Zu den allgemein verbreiteten Katzenkrankheiten siehe entsprechendes Kapitel Erkrankungen bei Hauskatzen. Zusätzlich gibt es bei den Abessinierkatzen (und den genetisch fast identischen Somali-Katzen) spezielle Krankheiten, die bei anderen Rassekatzen bisher noch nicht (Pyruvatkinasemangel) oder seltener auftreten.
Vererbbare Krankheiten
Progressive Retina-Atrophie
Die progressive Retina–Atrophie („Netzhautschwund“, PRA) ist als klinischer Sammelbegriff für degenerative Netzhautanomalien zu verstehen. Bei Abessinier- und Somali-Katzen versteht man darunter eine genetisch bedingte, rezessiv vererbte Stäbchen–Zapfen–Degeneration. Dabei wird die Netzhaut des Auges (Retina) durch lokale Stoffwechselstörungen im Gewebe der Netzhaut kontinuierlich fortschreitend zerstört. Ein bei PRA häufig auftretendes erstes Symptom ist eine einsetzende Nachtblindheit.
Man unterscheidet zwei Formen der PRA bei Abessinierkatzen: Bei der degenerativen Form (rezessiver Vererbungsgang) treten Störungen des Sehvermögens ab dem 2. Lebensjahr auf. Diese führen zu einem späteren langsamen Erblinden der Tiere. Bis zum einschließlich sechsten Lebensjahr ist bei Katzen ein Krankheitsbeginn möglich, danach kann von einem bezüglich der genetischen Veranlagung trägerfreien Tier ausgegangen werden. Für Zuchttiere ist daher ab dem 18. Lebensmonat bis zum sechsten Lebensjahr eine jährliche Untersuchung auf diese Krankheit erforderlich. Durch striktes Einhalten der Testabläufe und gezielte Zucht ist diese Krankheit bei Abessinierkatzen mittlerweile deutlich weniger verbreitet. Generell sind neben den Abessinierkatzen alle Katzenrassen mit den Fellfarben Cinnamon und Fawn beziehungsweise dem Zeichnungsmuster Ticked-Tabby PRA-gefährdet. Bei der dysplastischen Form (dominanter Vererbungsgang) zeigen bereits ganz junge Katzen eine Sehschwäche, die innerhalb eines Jahres zur vollständigen Erblindung führt.
Ein entsprechend ausgebildeter und autorisierter Tierarzt kann mittels ophthalmologischen Untersuchungsmethoden auf Retina-Atrophie testen. Durch Atropingabe werden die Pupillen geweitet und der Tierarzt kann die Netzhaut untersuchen, wobei diese Untersuchungen im zweijährigen Abstand bis zum sechsten Lebensjahr erfolgen sollte.
Analog zu DNA-Tests auf PRA und dem Einsatz von DNA-Marker bei verschiedenen Hunderassen (Welsh Corgie, Mastiff und andere), die seit einiger Zeit erfolgreich in der Praxis angewandt werden, gab es Bemühungen, einen solchen Test auch für Abessinier- und Somalikatzen zu entwickeln. Vorteile wären die hohe Diagnosesicherheit, die relativ einfache und einmalige Durchführung eines DNA-Tests auf PRA sowie die Tatsache, dass bei der degenerativen PRA jeweils nur ein Elterntier auf PRA-Freiheit getestet sein muss. Seit Mitte 2007 bietet die Firma Laboklin (Labor für klinische Diagnostik) einen PRA-Gentest für Abessinier- und Somalikatzen an. Dieser kann mit einem Test auf Pyruvatkinasemangel kombiniert werden. Der Gentest kann wahlweise anhand einer Blutprobe (EDTA-Blut) oder eines Backenabstriches mittels Spezialbürsten durchgeführt werden. Als Untersuchungsdauer wird drei Tage nach Eingang der Probe angegeben, als Ergebnis werden Tiere in die Kategorien „Frei“, „Träger“ und „Betroffen“ eingeordnet.[5]
Pyruvatkinasemangel
Bei dem Pyruvatkinasemangel (PK-Defizienz) handelt es sich um eine Erbkrankheit, die zu einer speziellen Form der Blutarmut (Anämie) führt. Neben Menschen und Hunderassen sind bei den Katzenrassen hauptsächlich Abessinier- und Somalikatzen betroffen.
Primär fehlt den an dieser Krankheit leidenden Katzen das Pyruvatkinase-Enzym in den roten Blutkörperchen (Erythrozyt), welches dort zur Energiegewinnung notwendig ist. Durch die daraus resultierende Störung in den aufeinanderfolgenden enzymatischen Reaktionen der Glykolyse (Aufspaltung des Energieträgers Glukose) kommt es zu einer stark verkürzten Lebensdauer der normalerweise rund 70–120 Tage lebensfähigen roten Blutkörperchen. Dies führt zu einer chronischen regenerativen hämolytischen Anämie, eine Anämieform, bei der die Zahl der roten Blutkörperchen durch deren gesteigerten Abbau aufgrund der geringen Lebensdauer zu niedrig ist.
Leidet eine Abessinierkatze unter Pyruvatkinasemangel, können zwei Stadien unterschieden werden: die intermittierende, schubweise auftretende Phase sowie die durch externe Faktoren wie beispielsweise Stress ausgelöste, so genannte „hämolytische Krise“. Bei der letztgenannten Form können Bluttransfusionen zwar lebensrettend sein, gegen Pyruvatkinasemangel allgemein gibt es allerdings keine Therapie. Bei Untersuchungen in den USA im Jahr 2000 wurde Pyruvatkinasemangel bei Abessinierkatzen bereits ab dem sechsten Lebensmonat und bis in ein höheres Alter von 12 Jahren festgestellt. Überraschenderweise wurden auch ältere erkrankte Tiere gefunden, die asymptomatisch, das bedeutet symptomfrei waren.[6]
Pyruvatkinasemangel wird bei Abessinierkatzen autosomal, also nicht an das Geschlecht des vererbenden Tieres gebunden, und rezessiv vererbt. Da der genetische Defekt bei den Abessinierkatzen bekannt ist, können diese mittels eines DNA-Tests zuverlässig auf PK getestet werden. Träger des Gendefektes selbst erkranken nicht an Pyruvatkinasemangel. Bei der Züchtung sollten demzufolge nie zwei Trägertiere miteinander verpaart werden, was allerdings in Züchterkreisen nicht immer befolgt wird.
Renale Amyloidose
Bei der renalen Amyloidose (RA) handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, welche zur Ablagerung nicht abbaubarer Eiweiße (Amyloide) primär in den Nieren führt. Die Erkrankung bricht meist zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr aus und findet sich in 75 % aller Erkrankungsfälle bei Kater. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu chronischer Niereninsuffizienz (CNI) und in der Regel zum Tod des Tieres. Eine Früherkennung ist bislang nur in geringem Umfang möglich. Zusätzlich wird die Diagnosesicherheit durch eine Vielzahl von Nierenerkrankungen mit ähnlichen Symptomen (aber ohne Amyloidablagerung im Nierengewebe) verringert. Eine Biopsie von Nierengewebe am lebenden Tier ist zwar möglich, allerdings vom Ergebnis her eher als unzuverlässige Diagnosemethode einzustufen. Somit ist die renale Amyloidose meist nur bei toten Tieren durch Anfärbung des untersuchten Gewebes mit dem so genannten „Kongo-Rottest“ zuverlässig festzustellen. Die renale Amyloidose ist nicht besonders häufig bei Katzen anzutreffen. Zu den anfälligen Katzenrassen gehören allerdings primär die Abessinier- und Somalikatzen, seltener auch Siam- und Thaikatzen sowie Orientalisch Kurzhaar (OKH).
In Fachkreisen steht noch nicht definitiv fest, ob die Ursachen für die renale Amyloidose genetisch vererbbar sind.[7] Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse wird allerdings eine rezessive Vererbung der Veranlagung angenommen. Auch bei der renalen Amyloidose unterstützen europäische Abessinierkatzenzüchter Forschungsgruppen (zum Beispiel an der Universitätsklinik Utrecht, Niederlande) durch die Bereitstellung von Untersuchungsergebnissen, Zuchtdaten und Blutproben bei der weiteren Erforschung und eventuellen Entwicklung eines DNA-Tests für RA.
Patellaluxation
Die Patellaluxation (PL) ist eine Deformation des Kniegelenks bzw. der Kniescheibe. Diese hat zur Folge, dass es zu einer temporären oder dauerhaften Kniescheibenverrenkung kommt. Man unterscheidet hier vier Grade der Luxation. Je nach Grad der Beeinträchtigung, kann das betroffene Bein nicht mehr richtig belastet und angewinkelt werden. Die Symptome der Patellaluxation bei Abessinierkatzen können sehr unterschiedlich sein. Die Luxation der Kniescheibe kann kurzfristig auftreten und sich von selbst wieder „einrenken“ (Grad II der Patellaluxation). Dauert sie länger, kann die Katze den Oberschenkel des betroffenen Beines an den Körper anziehen oder aber das betroffene Bein so ausstrecken, so dass der Fuß den Boden nicht berührt. Auch können beide Hinterbeine gleichzeitig von einer Patellaluxation betroffen sein.
Ein Nachweis der Patellaluxation ist nur bei erwachsenen Katzen über manuelle Streck- und Beugetestreihen der Extremitäten durch einen Tierarzt möglich, wobei betroffene Tiere operiert werden können. Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand wird die Patellaluxation rezessiv polygen vererbt. Dabei scheint es eine Kopplung des Gens für Patellaluxation mit den Farbschlägen Sorrel und Fawn zu geben. Betroffene Tiere sind damit zur Zucht nicht geeignet.
Abessinierkatzen in der Genomforschung
Seit 2007 ist das Genom der Abessinierkatze nahezu vollständig sequenziert. Ein Wissenschaftlerteam des National Cancer Institute, Frederick in den USA identifizierte anhand der DNA-Probe einer ausgewachsenen weiblichen Abessinierkatze insgesamt 20.285 potenzielle Gene.[8]
Die Entschlüsselung des Genoms soll vergleichende Untersuchungen bei genetisch vererbten Krankheiten erleichtern, die sowohl bei Katzen wie auch bei Menschen vorkommen. Ein Beispiel ist hier die Augenkrankheit Retinopathia pigmentosa, von der 30.000 bis 40.000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Zudem gelten Katzen als gute Modelllebewesen bei der Erforschung von Infektionskrankheiten wie AIDS, da bei ihnen mit dem Erreger FIV ein eng mit dem HIV verwandtes Virus vorkommt.[9]
Quellenangaben
- ↑ M. D. Stables, William Gordon: Cats – Their Points and Characteristics, with Curiosities of Cat Life, and a Chapter on Feline Ailments. Dean & Son, London 1876.
- ↑ Early Abyssinian Standard from 1889 (Memento vom 29. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ Blutgruppen bei Katzen (Memento vom 20. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ Cat Colors FAQ: Cat Color Genetics. Abgerufen am 24. März 2022.
- ↑ Progressive Retinaatrophie (rdy-PRA). Laboklin – Labor für Klinische Diagnostik, 26. Juli 2015, archiviert vom am 26. Juli 2015; abgerufen am 24. März 2022.
- ↑ Urs Ginger: „Erythrozyt-Pyruvat-Kinase-Mangel als Ursache für eine intermittierende (in Schüben verlaufende) Anämie bei Abessinier- und Somalikatzen“. In: RAS – Rassekatzen-Journal für Abessinier und Somalis. Ausgabe 4, Jahrgang 14, 2001, S. 13–14.
- ↑ RA (Renal Amyloidose) (Memento vom 20. Juli 2006 im Internet Archive)
- ↑ J. U. Pontius, J. C. Mullikin u. a.: Initial sequence and comparative analysis of the cat genome. In: Genome Research. 17, 2007, S. 1675, doi:10.1101/gr.6380007.
- ↑ Durchleuchtete Katzen – Forscher veröffentlichen Genomsequenz der Hauskatze. In: wissenschaft.de. 1. November 2007, abgerufen am 8. September 2019.
Literatur
- Edeltraut Voigt: Abessinierkatzen. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 1982, ISBN 3-481-21151-1.
- Edeltraut Voigt: Abessinierkatzen. Kauf, Haltung, Pflege. Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen 1993, ISBN 3-7888-0950-7.
- J. Anne Helgren, J. Anne Hauppauge: Abyssinian Cats. Everything about Acquisition, Care, Nutrition, Behavior, Health Care, and Breeding. Barron’s Educational Series. Barron’s, Hauppauge NY 1995, ISBN 0-8120-2864-3.
- Kate Faler: This Is the Abyssinian Cat. TFH Publications, Neptune 1983, ISBN 0-87666-866-X.
- Ruth Cooke-Zimmermann: Abyssinians (Kw Series). TFH Publications, Neptune 1992, ISBN 0-86622-197-2.
Weblinks
Commons: Abessinierkatze – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Abessinier – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- RAS-Journal – Rassekatzen-Journal für Abessinier und Somalis
- Fédération Internationale Féline – Abyssinian Standard, Stand 1. Januar 2015 (englisch, PDF; 133 kB)
- The Cat Fanciers’ Association – Breed Profile: Abyssinian (englisch)
- Cattery Nile Abyssinians – Artikel: „Practical Colour and Coat Length Genetics for Abyssinian & Somali Breeders“ (englisch) (Memento vom 30. April 2013 im Internet Archive)
- E.R.o’S. – Electronic Register of SOMALIS Stammbaumdatenbank Abessinier- und Somalikatzen (englisch)
- The History Project: Abyssinian – Geschichte und historische Bilder zu Abessinierkatzen (englisch)